Pflanzen sind für Michal Fuchs besondere Forschungs- objekte, gerade wenn sie symbolhaft oder mit My- then aufgeladen sind. Die Ausstellung bietet weitere Beispiele hierfür: die Kaktusfeige, die Dreimaster- blume (auch „Wandernder Jude“ genannt), die Kiefer – Pflanzen, die mit den Menschen aus anderen Welt- gegenden nach Israel immigrierten und dort gedei- hen und sich verbreiten. Gerade die Kaktusfeige, die man abschneiden und ausreißen kann und dennoch wieder aufwächst, steht bildhaft für Überlebenswillen und Geduld, ein Symbol, das Juden und Palästinenser gemeinsam gebrauchen. Aber das, was in manchen Weltgegenden sich im Freien entfalten kann, kann an anderen Plätzen der Welt nur begrenzt in einem Topf in einem Zimmer existieren.
Pflanzen als Sinnbilder menschlichen Seins, mensch- lichen Miteinanders?
Eine friedvolle Welt – wie schön wäre das. Freude am Leben, unbekümmertes Spiel, Geborgenheit in Traditi- onen, Gewalt, Zerstörung, die Suche nach Sicherheit – das alles liegt so eng beisammen. Überall. Die in den
letzten Monaten entstandenen großartigen Zeichnun- gen greifen dies Thema auf. Michal Fuchs lässt be- wusst in allen ihren Werken Interpretationen offen und will umso mehr Impulse zum eigenen Nachden- ken beim Betrachter auslösen.Die „Quadratur des Kreises“ – der Ausstellungstitel – steht auch als Begriff symbolhaft für unlösbare Prob- leme. Unlösbar ist in der Geometrie, zu einem vorge- gebenen Kreis ein Quadrat mit gleichem Flächeninhalt zu konstruieren. Und doch: Es gibt Schnittmengen, Be- rührungspunkte, Möglichkeiten der Annäherung – für die geometrische Aufgabe wie für die Aufgabe, Ge- meinsames, Verbindendes unter Kulturen und Grup- pen, ja auch unter einzelnen Menschen zu suchen, zu sehen, zu erfassen und in die Zukunft zu tragen. Michal Fuchs gibt keine Lösungen, aber wunderbare Denkanstöße..“