Beton, Kaktusstacheln, Sand
80 x 240 x 5 cm
(Fotos aus der Gruppenausstellung: Unruhige Saltationen, 2024-5
in der Inselgalerie, Berlin, mit Arbeiten von Ginan Seidl, Andrea Zaumseil und Michal Fuchs)
Die Bedeutung des hebräischen Textes aus Kaktusstacheln in der Arbeit: “נע ונד” bezieht sich auf zwei Quellen:
Die eine stammt aus dem biblischen Zitat, die Strafe, die Kain von Gott erhielt, nachdem er seinen Bruder Abel erschlagen hatte (Genesis 4,14):
“Wenn du den Acker bebauen wirst, so soll er dir sein Gut nicht geben. Unstet und flüchtig sollst du sein auf Erden.”
Der Text aus der Arbeit zitiert aber auch den Fluch, den Jesus über Ahasver aussprach, nach der antisemitischen Legende vom “ewigen Juden”.
Die Sage thematisierte ursprünglich einen Menschen unbekannter Herkunft, der Jesus Christus auf dessen Weg zur Kreuzigung verspottete und dafür von diesem verflucht wurde, unsterblich seine Wiederkunft zu erwarten.
Die im Jahr 1602 gedruckte Erzählung enthält die Grundzüge aller ihr folgenden Varianten: Der Schuhmacher Ahasverus habe zur Zeit Christi in Jerusalem gelebt, Christus für einen „Ketzer und Verführer“ gehalten und sich für seine Verurteilung und Hinrichtung eingesetzt, „weil er anders nichts gewusst“. Als Christus das Kreuz zur Hinrichtungsstätte trug, habe Ahasverus ihm eine kurze Rast vor seinem Haus verweigert Christus habe ihn angesehen und zu ihm gesagt: „Ich will stehen und ruhen, du aber sollst gehen.”