Disillusionment, 2021

Betonabgüsse, 

Je ca. 50 cm hoch, den ganzen Arbeit: ca. 2 meter lang

Foto: Moritz Vietze
Ausstellungsansicht: A&O Galerie, Leipzig. Foto: Mirsini Artakianou

In ihrer Bodenskulptur »Disillusionment« (2021) dekonstruiert die Künstlerin kulturelle Identitätsmetaphern aus der Botanik. Fuchs erstellt von der Kaktuspflanze ›Tzabar‹ Betonabgüsse. Mit ›Tzabar‹ werden in Israel auch die Menschen bezeichnet, die nach 1940 dort geboren wurden: Die Wüstenpflanze ›Tzabar‹ und ihre Widerstandsfähigkeit gilt als Metapher für das ›Verwurzelt-Sein mit dem Heimatboden‹. Bei Michal Fuchs finden die Tzabar-Pflanzen in zu kleinen Blumentöpfen keinen Halt und liegen in Fragmenten gebrochen auf dem Fußboden. An den Bruchkanten wird die poröse Stofflichkeit des Betons sichtbar. Mit der ästhetischen Kargheit des Materials transferiert Michal Fuchs den Identitätsdiskurs auf eine sinnliche Ebene. 

Text: Kuratorin Birgit Szepanski, von dem Ausstellung Hiersein, Being Here, להיות כאן in der Kommunale Galerie Berlin

Foto: Mirsini Artakianou
Ausstellungsansicht: Kommunale Galerie Berlin, 2021 Photo: Moritz Vietze
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Foto: Moritz Vietze